Swamp Thing von Alan Moore

Mitte der 80er-Jahre hatte Martin Pasko kein Interesse daran für DC weitere Geschichten mit Swamp Thing zu schreiben. Len Wein, der das Ding aus den Sümpfen gemeinsam mit dem Zeichner Bernie Wrightson geschaffen hatte rief daher in Großbritannien bei Alan Moore (Watchmen, V For Vendetta) an, dessen Arbeiten im Magazin im Magazin 2000 AD ihm gefallen hatten.

Als sich Len Wein meldete, legte Moore sofort auf, denn er glaubte ein Freund würde ihm einen Telefonstreich spielen. Doch durch zwei weitere Anrufe überzeugte Wein den Briten nicht nur davon, dass er wirklich an der Strippe war, sondern es gelang ihn auch Moore als neuen Autor für Swamp Thing zu verpflichten.

The Saga of Swamp Thing # 20 erschien im Januar 1984 und war das erste von Alan Moore geschriebene US-Heft. Auf sehr unorthodox gestalten Comicseiten wurden ab jetzt erstaunliche Geschichten mit „sophisticated suspense“ (so der neue Untertitel der Serie) erzählt. Moores Swamp Thing war nicht mehr der Wissenschaftler Alec Holland, der zu einem Pflanzenmonster geworden war, sondern die Gewächse des Sumpfes hatten sich in ein menschenähnliches Wesen verwandelt. Moore erzählte auch davon, wie Swamp Thing die Gebeine von Holland zu Grabe trug.

Außerdem machte Moore die attraktive weißhaarige Abigal Arcane zu Swamp Things fester Freundin. Wichtiger war jedoch, dass John Constantine in The Saga of Swamp Thing # 37 debütieren. Der zunächst wie der Musiker Sting aussehende Magier machte bei DC und Vertigo Karriere. Der Mann aus Liverpool im Trenchcoat ging Swamp Thing zwar mächtig auf die Nerven, zeigte ihm aber auch, dass er in Windeseile an jedem Ort der Erde aus dem Boden wachsen kann.

Len Wein war begeistert von Alan Moores Geschichten: “Die Änderungen, die er an Swamp Thing vornahm, trugen dazu bei, die Kunstform Comic zu revolutionieren, seine Sprache war reine Musik. Unter Alan gedieh die grafische Erzählung und die Comic-Industrie war seitdem nicht mehr dieselbe.“

Neue Kolorierung von Steve Oliff

Panini veröffentlicht in drei wuchtigen Hardcoverbänden Alan Moores komplette Swamp-Thing-Saga. Enthalten ist auch hochinteressantes Bonusmaterial, doch noch wichtiger ist die neue Optik der Comics. Während Moores Stories immer noch Avantgarde sind, können die Zeichnungen von Stephen R. Bissette, John Totleben & Co. heute kaum noch begeistern.

Dies wird jedoch aufgefangen durch die großartige neue Computer-Kolorierung von Steve Oliff, dessen Farben 1987 maßgeblich dazu beigetragen hatten, dass Katsuhiro Otomos Manga-Epos Akira auch im Westen zu einem großen Erfolg wurde.

Heiner Lünstedt

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Constantine – The House of Mystery

2010 startete die Reihe DC Showcase Animated Shorts. Hierbei handelt es sich um zehn- bis zwanzigminütige Zeichentrickfilme mit mehr oder weniger bekannten DC-Charaktere. Diese Superhelden-Cartoons sind in unregelmäßigen Abständen im Blu-ray-Bonusmaterial der DC Universe Animated Original Movies zu finden.

Die DC Showcase Animated Shorts erscheinen aber auch gesammelt als  Anthologien, die jeweils um einen etwas längeren Film ergänzt werden, wie aktuell Constantine –The House of Mystery. Der 26-minütige Film beginnt als Epilog zum dem großen Finale des DC Animated Movie Universe. In Justice League Dark: Apokolips War wird davon erzählt, wie der Magier John Constantine maßgeblich dazu beiträgt, dass es Darkseid nicht gelingt, die Menschheit zu vernichten.

Am Anfang von Constantine –The House of Mystery trauert der Antiheld aus der Serie Hellblazer um seine geliebte Zantana, die beim Kampf gegen Darkseid ums Leben kam. Mit Hilfe von Flash will er die Zeit zurückdrehen. Stattdessen landet der Zyniker im Trenchcoat in einem mysteriösen Haus, in dessen Räumen er immer wieder auf alte Freund und auf Zantana trifft. Doch bei diesen handelt es sich um Dämonen, die ein böses Spiel mit Constantine treiben…

Der recht originell erzählte Kurzfilm konfrontiert Constantine mit dem Spukhaus aus der DC-Anthologie-Serie The House of Mystery. Kurz vor dem nicht allzu originellen Finale schließt der Betrügereien nicht abgeneigte Constantine einen Pakt mit mächtigen Höllenwesen und entkommt diesen durch einen billigen aber effektiven Trick…

Die Blu-ray von Warner enthält neben den erstmals deutsch synchronisierten DC-Showcase-Filmen „Kamandi: The Last Boy on Earth!“, „The Losers“ und „Blue Beetle“ noch die recht interessante Doku „DC Showcase: Eine Story nach der anderen“ (16:02 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln).

Heiner Lünstedt

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