DC League Of Super-Pets

Während Marvel in Sachen Superhelden-Unterhaltung an allen Fronten punkten kann, sieht es bei DC ziemlich durchwachsen aus. Durchgehend zuverlässig funktioniert eigentlich nur die auf mittlerweile über 40 Trickfilme angewachsene Reihe der DC Universe Animated Original Movies. Daher ist es naheliegend einen Animationsfilm mit Superman, Batman, Wonder Woman & Co. in die Kinos zu bringen. Doch um auch sehr junge Zuschauer anzusprechen, stehen nicht die Superhelden im Vordergrund, sondern allerlei Haustiere.

Zentrale Figur ist Krypto the Superdog. Der Hund von Superman stand bereits 2006 im Zentrum einer eigenen Animationserie. Der Kinofilm beginnt damit, dass der weiße Labrador Retriever als Welpe, kurz bevor der Planet Krypto explodiert, in jenes Raumschiff hüpft, das den kleinen Kal-El in Richtung Erde transportiert. Dort sieht Kryto sein glückliches Leben als Haustier von Superman gefährdet als sein Herrchen sich mit dem Gedanken trägt Lois Lane zu heiraten.

Größere Gefahr droht jedoch durch das Meerschweinchen Lulu, das durch oranges Kryptonit plötzlich über Superkräfte verfügt und Lex Luthor dabei hilft die gesamte Justice League einzusperren. Doch auch weitere Insassen eines Tierheims verfügen plötzlich über Superkräfte und setzen diese im Kampf gegen Lulu und ihre Armee von mutierten Hamstern ein…

DC League Of Super-Pets ist eine nicht ungeschickt zusammengebastelte Mischung aus Pets, Die Unglaublichen und Paw Patrol. Für erwachsene Zuschauer gibt es einige amüsante manchmal auch parodistische Superhelden-Momente, die oft auf Kosten von Batman gehen. Dieser wird im Original von Keanu Reeves und bei uns von Torsten Sträter gesprochen. Recht lustig, wird es, wenn Batman sich dagegen wehrt den Hund Ace als sein Haustier zu akzeptieren, denn er arbeitet ohne Partner, “abgesehen von Robin, Alfred, Jim Gordon, Nightwing, (…) und den Typen, den Morgan Freeman im Kino gespielt hat.“

Heiner Lünstedt

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BRZRKR

Es ist kein Wunder, dass dieser Band bei Cross Cult erscheint, denn dort wurde bereits ein 48-seitiges Büchlein mit dem aussagekräftigen Titel If Keanu were your Boyfriend: Der Mann, der Mythos, der Wow! veröffentlicht.

Normalausgabe mit Cover von Dan Mora

Geboten wird “zum Teil Biografie, zum Teil verträumte Erzählung“ mit bedeutenden Weisheiten von Keanu Reeves, wie “Life is good when you have a good sandwich.“ Wer so einen Quatsch herausbringt, wird sich natürlich auch schleunigst um die Rechte eines Comics bemühen, an dem der Wow höchstpersönlich als Autor beteiligt war.

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Es ist erstaunlich, was für Wellen es schlägt, wenn sich ein Hollywood-Star, dazu herablässt einen Comic zu schreiben. Zwar hat Keanu dies nicht ganz alleine gemacht, sondern als Co-Writer wurde ihm ein erfahrener Comic-Macher zur Seite gestellt.

Normalausgabe mit Cover von Dan Mora

Matt Kindt war bereits als Autor, aber teilweise auch als Zeichner für Dark Horse, Valiant und DC tätig. Es ist völlig unklar, wieviel Input bei BRZRKR von Keanu Reeves stammt. Möglicherweise kam von ihm wenig mehr, als die Erlaubnis den Titelhelden mit seinen Gesichtszügen auszustatten.

Second-Printing-Cover von Ron Garney

Doch dies auch auf Variantcover von Lee Bermejo, Dan Mora, Jonboy Meyers, Ron Garney oder Rafael Grampá gefeierte Ereignis genügte, um das im März 2021 bei Boom! Studios veröffentlichte Heft BRZRKR # 1 mit 650.000 verkauften Exemplaren zum Comic-Bestseller dieses Jahrtausends zu machen.

Die Story hingegen dürfte kaum etwas zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen haben, denn das erste Heft zeigt trotz des verdoppelten Umfangs von 43 Seiten wenig mehr als ein von Ron Garney immerhin recht mitreißend in Szene gesetztes Gemetzel. Der Mann mit dem Gesicht von Keanu veranstaltet und überlebt dabei ein Blutbad in einem Land, in dem Spanisch gesprochen wird.

Als Schlusspointe wird noch verraten, dass der Supersoldat bereits seit achtzigtausend Jahren auf der Erde zugange ist. Der Auftakt von Kapitel 2 versucht noch einen draufzusetzten und erzählt wie die Mutter von BRZRKR ihren Sohn unbefleckt empfangen hat und schon nach zwei Monaten zur Welt brachte.

Doch damit haben Matt Kindt und Keanu Reeves ihr Pulver bereits verschossen, zumindest was die ersten vier (von insgesamt zwölf) US-Hefte betrifft, die Cross Cult in drei verschiedenen Editionen (darunter eine limitiere Ausgabe im Überformat von 22 x 32 cm) gebündelt und garniert mit einer aus 24 Covern bestehenden Galerie veröffentlicht.

Limitierte Ausgabe im Überformat mit Cover von Jonboy Meyers

Im weiteren Verlauf der Handlung werden – unter dem Motto “Who Wants to Life Forever“ – Ideen und Erzählstrukturen aus Russell Mulcahys unsterblichem Klassiker Highlander mit Christopher Lambert recycelt. Auch bei BRZRKR gibt es eine attraktive Wissenschaftlerin, die den Helden in der Gegenwart analysiert und dadurch wilde erzählerische Zeitsprünge auslöst.

In kleinen Portionen ist so zu erfahren, wie der Keanu-Charakter in kürzester Zeit zum Muskelprotz heranwuchs und seine Sippe im Alleingang und natürlich in blutigen Kämpfen gegen andere Steinzeit-Völker verteidigte. Die Spannung auf den weiteren Verlauf der vertraut wirkenden Geschichte hält sich in Grenzen.

Dennoch ist BRZRKR nicht nur als Comic ein Erfolg, sondern auch als Blaupause zur weiteren medialen Weiterverarbeitung. Netflix plant einen Film, natürlich mit Keanu in der Hauptrolle und auch eine Anime-Serie ist im Gespräch. Für das Kino ist das Franchise leider ungeeignet, denn es würde zu argen Verständnisproblemen an der Kasse führen, wenn jemand dort “Zwei Karten für BRZRKR!“ verlangt.

Heiner Lünstedt

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