Blutch: Lucky Luke – Die Ungezähmten

Es ist erfreulich, dass der Trend, Comickünstlern wie Christophe Blain bei Blueberry, Flix bei Spirou, Pieter De Poortere bei Micky Maus oder Thomas von Kummant bei Batman Serienhelden in ihren eigenen Stil gestalten zu lassen, weiterhin anhält.

Nachdem Guillaume Bouzard, Mawil, Ralf König und zweimal Matthieu Bonhomme recht unterschiedliche Comicalben mit Lucky Luke zeichneten, folgt jetzt die sechste Hommage an den 1946 von Morris erfundenen Cowboy. Zum Einsatz kam der experimentierfreudige Christian Hincker der Comics als Blutch, aber auch schon einmal als Blotch – der König von Paris, veröffentlicht und 2009 auf dem Comicfestival in Angoulême den Grand Prix gewann.

Im Hommage-Bereich hat er bereits Erfahrung. Nach einem Szenario seines Bruders Robber zeichnete Blutch mit Wo ist Kiki? ein neues Abenteuer des klassischen Detektiv-Duos Harry und Platte. In seiner autobiografischen Serie Der kleine Christian outete sich Blutch bereits als Fan von Lucky Luke. Vielleicht ist auch daher das von ihm gezeichnete Abenteuer mit dem Mann, der schneller zieht als sein Schatten zwar halbwegs schräg gezeichnet, doch erstaunlich konventionell erzählt.

Im Zentrum von Die Ungezähmten stehen die Geschwister Rose und Casper, deren Eltern verschwunden sind, während ihr großer Bruder Kinker jr., auf den ein Kopfgeld von 20 Dollar ausgesetzt war, von Lucky Luke verhaftet wurde. Während er versucht die Eltern zu finden, muss Lucky Luke auch noch auf die nervigen Kinder aufpassen…

Französische Sonderausgabe

Dieser Story trotz Blutch viele vorhersehbare und einige wenige ganz nette Gags ab, die meist auf Ortschildern wie “El Paso – Gesetz, Ordnung und manchmal Gerechtigkeit“ oder “Willkommen in den USA, lass Dich hier ruhig permanent nieder, Fremder – Unter unserer Erde“ zu finden sind.

An dieser Stelle möchte ich mich bei “Comicverführer“ Timur Vermes bedanken. In der auf seinem Blog veröffentlichten Rezension zu Die Ungezähmten weist er darauf hin, dass auf der Rückseite des Albums doch noch ein erstaunlich guter Gag zu finden ist.  Hier hat Blutch das klassische Bild, in dem Lucky Luke auf seinen Schatten schießt, neu gezeichnet und nicht mit „Der Mann, der schneller zieht als sein Schatten“, sondern mit „Der Mann, der den Zaun erschoss“ untertitelt.

Heiner Lünstedt

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