Auf dem Cover dieses Buches ist ein Porträt von Maximilian dem Ersten zu sehen, der von 1508 bis zu seinem Tode im Jahre 1519 römisch-deutscher Kaiser war und auch “der letzte Ritter“ genannt wurde.
Doch wie bei bahoe books nicht anders zu erwarten, handelt es sich bei dem Comic keineswegs um eine Jubelbiografie. Der verlegerische Schwerpunkt des Verlagskollektivs aus Wien liegt – mit Publikationen wie Die Kinder der Résistance oder Ein Sack voller Murmeln – bei “der aufständischen und revolutionären Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung“.
Sehr gut zu dieser Thematik passt Giulio Camagnis Der Kaiser, denn Maximilian I ist nur einer der zahlreichen Charaktere, von denen der Comic handelt. In Nebenrollen tauchen auch Albrecht Dürer und Martin Luther auf. Camagni erzählt aber auch von der jungen Magd Lena.
Diese versucht sich in einer Welt voller Armut und Gewalt durchzuschlagen. Sie verliebt sich in den Knecht Sepp und ist nicht eben begeistert, als dieser – ohne Rücksicht auf die schwangere Lena – mit den Tiroler Landsknechten in den Krieg zieht…
Der auch bei der italienischen Kultserie Dylan Dog aktive Camagni unterbricht seine mit großartigen Aquarellseiten in Szene gesetzte Comichandlung immer wieder durch Sequenzen, in denen er sich selbst bei der Recherce zeigt oder auf spärlich illustrierte Prosaseiten Hintergrundinfos liefert. Camagni schildert etwa so exakt wie möglich, was es seinerzeit bedeutete in den Krieg zu ziehen. Diese Sachtexte verlängern nicht nur das Lesevergnügen, sondern vertiefen auch Camagnis sorgfältig recherchierte Geschichte.
Heiner Lünstedt
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