Enrico Marini: Noir Burlesque

Vor drei Jahren überraschte Enrico Marini (Gipsy, Raubtiere: Jäger der Nacht) mit Der dunkle Prinz, einem souveränen Exkurs kreuz und quer durch das Batman-Universum. Wie zuvor schon bei den Alben seines Historien-Epos Die Adler Roms überzeugt Marini einmal mehr nicht nur durch opulente Bilder, sondern er erzählt damit auch eine spannende Geschichte.

Enrico Marini: Noir Burlesque

Daher verwundert es nicht, dass er auch sein neustes Werk im Alleingang realisiert hat. Genau wie er in seinem Batman-Comic Catwoman und den Joker auftreten ließ, versuchte Marini wieder ein “Best-of-Album“ zu liefern. Diesmal hat er sich den Film Noir vorgenommen und im New York der 50er-Jahre lässt er nahezu das komplette mit diesem Genre verbundene Ensemble aufmarschieren.

Enrico Marini: Noir Burlesque

So gibt es Gangsterbosse und ihre skurrilen, manchmal auch überforderten Helfershelfer. Es tritt ein nur wenig Spaß verstehender Polizist auf, der an das Gute in seinem auf Abwege geratenen Freund glaubt und natürliche gibt es diese fatale Frau, die alle begehren. Zwar fehlt der “Hardboiled Detective“, doch Terry B. Cole alias Slick deckt als Ex-Boxer, Kriegsveteran und kleiner Gangster auf dem Weg der Besserung viele Facetten der Paraderolle von Humphrey Bogart oder James Cagney ab.

Enrico Marini: Noir Burlesque

Die besten Werke aus Hollywoods schwarzer Serie waren keine Farbfilme. Daher koloriert Marini seine Geschichte mit Grautönen. Pointiert setzt er dabei aber auch die Schmuckfarbe Rot ein, so etwa wenn es blutig wird oder ein Polizeiwagen mit voller Festbeleuchtung anrollt. Hauptsächlich ist Rot jedoch die schillernde Farbe der Haare und Kleider von Caprice, die demnächst den Big Boss Rex McKinty heiraten wird, in ihrem Herzen auch noch Platz für Slick hat…

Enrico Marini: Noir Burlesque

Einziger Nachteil von Carlsens schönen Hardcover-Album ist, dass Marini seine Geschichte nach knapp 100 Seiten noch nicht zu Ende erzählt hat. Es bleibt zu hoffen, dass wir nicht allzu lange auf den finalen zweiten Band warten müssen.

Heiner Lünstedt

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