Ausstellung im Instituto Cervantes München vom 28. April bis 14. Juli 2017
Alfonz-Goppel-Str. 7, 80539 München
Öffnungszeiten:
Mo – Do 10–18 Uhr
25. bis 28. Mai 10–18 Uhr
Hier sind Bilder von der Vernissage zu sehen
Die von 1957 bis 1959 im Magazin Hora Cero Semanal als Fortsetzung veröffentlichte Serie El Eternauta („Der ewig Reisende“) gilt als bedeutendster Comic Argentiniens. Dies liegt daran, dass die von Héctor Germán Oesterheld geschriebene und von Francisco Solano López in Szene gesetzte Geschichte ab den 70er Jahren durch das tragische Schicksal Oesterhelds, als prophetisches politisches Gleichnis angesehen werden muss.
Doch unabhängig davon gelang Oesterheld und López eine hochspannende Geschichte, die erstmals als deutsche Ausgabe beim avant-verlag vorliegt. El Eternauta ist episch, immer wieder überraschend, menschlich anrührend und zudem auch noch unglaublich spannend.
Erzählt wird, wie es in der nahen Zukunft, im Winter 1963, plötzlich in Buenos Aires zu schneien begann. Dies geschieht recht selten in der Hauptstadt Argentiniens, doch diesmal ist der Schnee tödlich. Es überleben nur sehr wenige Menschen, die das Glück hatten, dass ihre Behausungen während des Schneefalls luftdicht verschlossen waren.
Im Zentrum der Handlung steht der “Eternauta“ Salvo, der zusammen mit einer Gruppe von Überlebenden, die sich luftdichte Anzüge geschneidert haben, versucht herauszufinden, was die Katastrophe ausgelöst hat. Hinter dem Schneefall stecken außerirdische Aggressoren, die wiederum andere Aliens, deren Planeten sie zuvor erobert haben, und später auch noch Menschen, als willenlosen Marionetten bei ihrer Invasion einsetzen.
Es ist nahezu unmöglich, diese oft sehr grausame Schilderung des Zusammenbruchs der Zivilisation nicht mit dem rücksichtslosen Vorgehen der Militärdiktatur im Argentinien der 70er Jahren in Verbindung zu setzen. Wenn am Ende der Geschichte Salvo verzweifelt versucht, seine Familie wieder zu finden, erinnert dies auf äußerst tragische Weise an Elsa Oesterheld, die nie erfahren hat, was mit ihrem während der Militärjunta verschwundenen Mann Héctor sowie ihren Töchtern Estela, Diana, Beatriz und Marina geschehen ist.
Die deutsche Ausgabe von Eternauta ist zugleich der Katalog einer vom Literaturhaus Stuttgart kuratierten Ausstellung. Diese wird im Rahmen des Comicfestival München im Instituto Cervantes München gezeigt.
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