I. Astalos: Buch der Technik

Ab 1975 arbeitete Ivica Astalos regelmäßig als Texter, Ideenautor und Zeichner für die seinerzeit von Herbert Feuerstein gelenkte deutsche Ausgabe des US-Satiremagazins MAD. Neben eigenen Arbeiten zeichnete Astalos auch circa 10 Seiten der Serie Spion & Spion.

Cover der neuen Ausgabe von 2023

Astalos blieb bei MAD an Bord, auch nachdem Feuerstein 1991 bei MAD aufhörte und das Magazin 1998 neu gestartet wurde. Seine in einem lässigen Stil zu Papier gebrachten Beiträge erschienen auch in Schweden, Norwegen, Ungarn und Chile. Sie wurden auch in vier Taschenbüchern veröffentlicht.

Nachdem MAD sein Erscheinen eingestellt hat, machte Astalos einfach im Eigenverlag weiter und stellte Paperbacks mit den Highlights aus seinen MAD-Schaffensphasen zusammen.

2022 veröffentlichte I. Astalos aus gegebenem traurigem Anlass unter dem Titel Zarenthron Geschichten einen Band mit Madiger Satire. Die ebenso bitterbösen wie treffsicheren Cartoons beschäftigen sich mit dem Wahnsinn, den Putin auf die Ukraine losgelassen hat.

Mit Going Mad! hat Astalos außerdem eine Autobiografie in Cartoon-Form veröffentlicht. In seinem bewährten MAD-Stil – angeblich wollte Feuerstein von ihm etwas, das “gut gemeint, aber unsicher im Strich“ ist – gelingt Astalos das Kunststück, nicht nur alle wichtigen Stationen seines Lebens zu thematisieren, sondern diesen auch noch gelungene Gags abzutrotzen.

Aktuell präsentiert Astalos eine Neuauflage des 1979 veröffentlichten MAD Buch der Technik. Das Taschenbuch trägt jetzt den Titel Buch der Technik und auf dem Titelbild fehlt der MAD-Schriftzug und die Visage von Alfred E. Neuwald, die Astalos durch seinen eigenen Kopf ersetzt hat.

Alte Version

Auch die Comicseiten haben einen etwas anderen, cleaneren Look. Astalos meint dazu: „Ich musste alles neu zeichnen, die Originale waren in der Litho verschwunden, wurden wohl vernichtet. Feuerstein hat immer darauf geachtet, dass wir die Originale zurückbekommen, aber da war er machtlos. Und für so was gab es auch keine Entschädigung…“

Neue Version

Doch inhaltlich ist alles beim Alten geblieben. Im Stile seines großen Vorbilds Al Jaffee bietet Astalos irrwitzige Basteleien, um dem Wahnsinn des Alltags etwas entgegensetzen zu können, sowie etliche Vorschläge für kluge Antworten auf dumme Fragen.

So ist der Arzt im Krankenhaus jetzt bestens gewappnet, wenn der Patient fragt: “Benutzen Sie dieses Gerät, um mich am Leben zu erhalten?“ Er könnte antworten; “Nein – wir benutzen es, um ihre genauen Kosten als Privatpatient zu errechnen!“ oder an besonders stressigen Tagen: “Nein – wir benutzen es, um zu messen, wie groß Ihr Sarg werden muss!“

Dieses hilfreiche Taschenbuch, sowie die anderen Werke von Astalos können hier direkt beim Erzeuger bestellt werden. Wer sich auf diese Rezension beruft, dem zeichnet I. Astalos ein ähnlich schönes Bildchen wie das obenstehende in das Büchlein.

Heiner Lünstedt

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