Bei seinem weltweit erfolgreichen Zeichentrickfilm Akira, der auf seiner gleichnamigen Mangaserie basiert, hatte Katsuhiro Otomo (Robotic Angel, Steamboy) fast alles im Alleingang realisiert. Für sein Folgeprojekt Memories holte er sich 1995 zwei Zeichner an Bord, die Geschichten von ihm umsetzten und als Regisseure debütieren durften.
Im ersten Story-Segment Magnetic Rose erzählt Koje Morimato (von ihm stammt die beste Episode aus Animatrix) von einer Raumexpedition, die einem Notruf folgt. Das Team landet auf einem seltsamen Raumschiff, dass nach den Erinnerungen einer Operndiva gestaltet wurde und ganz schön gefährlich ist.
In Stink Bomb lässt Tensai Okamura einen harmlosen Chemiker zu einer tödlichen biologischen Waffe werden. Unaufhaltsam macht er sich auf den Weg nach Tokio.
Auch die letzte (und kürzeste) Episode Cannon Fodder verbreitet nicht gerade gute Laune. In sehr stark durchgestylten Steampunk-Bildern zeigt Katsuhiro Otomo in einer durchgehenden Kamerafahrt den Alltag einer Familie in einer Stadt, die sich im permanenten Kriegszustand befindet.
Memories macht seinem Namen alle Ehre, denn dank der starken Bilder und Situationen wird niemand diese drei höchst unterschiedlichen Episoden jemals wieder vergessen.
Die Blu-ray von Plaion enthält interessantes Bonusmaterial: Special Preview Interview mit Katsuhiro Otomo – Eine sehr interessante Dokumentationen über die Entstehung des Films (29:09 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln (29:09 min), Bericht über die Restauration (3:39 min), Cannon Fodder – Vom Storyboard zur Animation (22:21 min), Liner Notes und Bildergalerien zu allen drei Episoden und den japanischen Trailer (1:58 min)
Heiner Lünstedt
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