Naoki Urasawa ist in erster Linie bekannt für epische Manga-Serien wie 20th Century Boys, Monster oder Billy Bat. Doch innerhalb seiner sich oft auf über tausend Seiten erstreckenden Spannungsbögen gibt es immer wieder Kapitel, die auf eigenen Füßen stehen und zugleich auch als pointierte Kurzgeschichte funktionieren.
In der Anthologie Hatschi! erfreut Urasawa seine Fans mit höchst unterschiedlichen Short Stories. Den Abschluss des ansonsten von hinten nach vorne zu verschlingenden Buchs bildet eine Story in entgegengesetzter, also westlicher, Leserichtung.
Solo Mission entstand 2016 zum 40. Jubiläum des französischen Verlags Les Humanoïdes associés, bei dem auch das Magazin Metal Hurlant erschienen ist. Die erste Seite dieser Geschichte kann als Hommage an den Comicmeister Moebius verstanden werden.
Doch auch ein sehr japanisch anmutender Superheld, der sich mühsam in seine Rüstung zwängt, kommt zum Einsatz. Die Hauptfiguren haben zwar spitze Ohren, sind aber Individuen, die unverkennbar von Urasawa zu Papier gebracht wurden.
In diesen acht Geschichten, die zwischen 1995 und 2018 entstanden sind, widmet sich der Mangaka den Dingen, die ihm am Herzen liegen: Musik, Mystery, gewaltige Monster im Godzilla-Style und auch eine durchgehend farbige Hommage an US-Cartoons wie Tom & Jerry ist dabei.
Heiner Lünstedt
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