Prinz Eisenherz, Jahrgang 2021/2022

Es ist erstaunlich, dass immer noch wöchentlich eine Seite mit den 1937 von Hal Foster geschaffenen ritterlichen Abenteuer von Prinz Eisenherz erscheint. Angeblich wird der hier online zu findende Comic aktuell in 300 US-Zeitungen abgedruckt, doch auf alle Fälle erscheint alle zwei Jahre bei Bocola ein schöner Band mit den neusten Geschichten aus dem Mittelalter.

Bei der Lektüre der in den Jahren 2021 und 2022 entstandenen Seiten 4378 bis 4481 erstaunt, auf welch hohem Niveau die Traditionsserie fortgeführt wird. Die aus poppig kolorierten großformatigen Panels bestehenden Seiten des seit 2012 als Eisenherz-Zeichner tätigen Thomas Yeates sind für die Freunde des sehr viel kleinteiliger arbeitenden Hal Fosters stark gewöhnungsbedürftig.

Doch wer sich auf den aktuellen Eisenherz einlässt, wird es nicht bereuen. Dies liegt in erster Linie an den Texten, die seit 2004 aus der Feder von Mark Schultz stammen. Dieser erzählt den Comic sowohl traditionsbewusst als auch zeitgemäß. In einem noch stärkeren Masse als bei Foster stehen im Zentrum der Geschichten immer wieder starke Frauen.

In diesem Band ist es anfangs die rebellische Rory, deren deren demokratisch Bestrebungung in Reiche Lockbramble bei Prinz Eisenherz auf wenig Gegenliebe stoßen. Interessant ist auch die ausführlich geschilderte Wandlung der einst ausschließlich als Schurkin agierenden Magierin Morgan Le Fay.

Die Schwester von König Arthus versucht zunächst Prinz Eisenherz durch einen magischen Trank in den Wahnsinn zu treiben, was Thomas Yeates zu großartigen Illustrationen mit Fantasywesen anspornt.

Doch nachdem Morgan zweimal von Eisenherz das Leben gerettet wurde, konzentriert sie sich darauf Frauen zu helfen, die von fanatischen Hexenjägern auf Scheiterhaufen verbrannt werden sollen. Unterstützt wird Morgana dabei von Aleta, die ebenfalls über magische Kräfte verfügt.

Doch nachdem Morgan zweimal von Eisenherz das Leben gerettet wurde, konzentriert sie sich darauf Frauen zu helfen, die von fanatischen Hexenjägern auf Scheiterhaufen verbrannt werden sollen. Unterstützt wird Morgana dabei von Aleta, der Gattin von Eisenherz, die ebenfalls über magische Kräfte verfügt.

Abgerundet wird dieser schöne Band wieder durch ein interessantes Vorwort von Uwe Baumann. Der Eisenherz-Übersetzer weist auf Verbindungen zu den klassischen Geschichten von Hal Foster hin. Baumann macht aber auch auf Anspielungen aufmerksam. So ist in einem Panel ein kleiner Charlie Brown versteckt, womit dem Peanuts-Schöpfer Charles M. Schulz gedacht wird, der zum Zeitpunkt als die zugehörige Seite 4478 erschien, seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Heiner Lünstedt

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