Rolf Kauka: Tom und Klein-Biberherz

Ingraban Ewald veröffentlichte bereits eine sehr schöne Edition eines auf Jules Vernes Die geheimnisvolle Insel basierenden Abenteuer von Rolf Kaukas jungen Raumfahrers Mischa. Danach widmete sich Ewald einer weiteren beliebten Serie aus Fix und Foxi.

Der in Jugoslawien geborene Zeichner Walter Neugebauer war schon immer ein großer Western-Fan und veröffentlichte bereits 1937 in seiner Heimat eine Comic-Adaption von Winnetou. Diese Fassung und Neugebauers ab 1963 für Rolf Kauka gezeichneten Karl-May-Comics erscheinen bei bsv als schön aufgemachte dreibändige Edition, die auch durch die interessanten redaktionellen Beiträge von Gerhard Förster (Die Sprechblase) überzeugt.

Doch auch Ingraban Ewald hat sich bei seinem zweiten Kauka-Band sehr viel Mühe gegeben. Enthalten sind Geschichten mit dem von Walter Neugebauer geschaffenen Duo Tom und Klein-Biberherz, das ab 1957 regelmäßig in Fix und Foxi seine Abenteuer erlebte. Neugebauer brachte die Figuren, in einem schönen Funny-Stil zu Papier. Ihm wurde sogar die Ehre zuteil beim ersten Auftritt von Tom und Klein-Biberherz namentlich gleichberechtigt unter Rolf Kauka genannt zu werden.

Ingraban Ewalds Band enthält eine von Hilmar Kalaba kolorierte Geschichte mit Tom & Biber, die ab 1964 in vier Fix-und-Foxi-Heften in Schwarzweiß auf blauem Papier zum Abdruck kam. Die entsprechenden Seiten konnten herausgetrennt werden und zu einem “Lies- und Lachbuch“ zusammengebastelt werden.

Die Story der Geschichte stammt von Neugebauers Bruder Norbert, der sich hierbei an zwei seiner frühen Comics mit Tom & Biber von 1958 orientierte. Diese kommen ebenfalls in diesem Band zum Abdruck, allerdings in der Originalversion aus Fix und Foxi. Hilmar Kalaba meint dazu: “Im Original waren viele dieser Seiten nicht farbig! Die FF-Hefte waren damals (aus Kostengründe) noch alternierend bunt und einfarbig. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass z. B. in Dänemark diese Seiten in Farbe gedruckt worden waren. Wir hatten uns aber entschlossen, die Originalität der deutschen Hefte beizubehalten. Das war keinesfalls Bequemlichkeit, denn diese Graustufenseiten waren wesentlich aufwändiger in der Scanbearbeitung, als die bunten – schließlich wollte ich den leicht grüngrauen Schimmer möglichst „faksimile“ widergeben. Hat doch auch seinen Reiz, oder?“

Dies kann nur bejaht werden und es darf sich auf weitere ähnlich schöne Editionen mit Kauka-Comics gefreut werden.

Heiner Lünstedt

„Walter Neugebauer: Winnetou I“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner