Rostige Herzen

Der spanische Zeichner José Luis Munuera ist am bekanntesten für seine Arbeiten aus dem Spirou-Universum. Doch Comics, wie seine Adaption von Herman Melvilles Erzählung Bartleby, der Schreiber zeigen, dass er auch anders kann.

Daher verwundert es nur wenig, dass sein neuer Comic optisch und inhaltlich eine prall gefüllte Wundertüte ist. Anfangs gibt es eine bunt kolorierte Adaption einer markanten Szene aus Cyrano de Bergerac. Doch dann wechselt Munueras Zeichenstil, aber auch die Farbgebung von Sedyas.

Rostige Herzen erinnert jetzt an US-Comichefte aus den 50er- und 60er-Jahren, während die Story an humanistische Science-Fiction von Ray Bradbury oder die Roboter-Geschichten von Isaac Asimov denken lässt.

Genau wie den Band Der Kriegsberichterstatter aus der Serie Die Blauen Boys hat Munuera auch Rostige Herzen zusammen mit dem französischen AutorInnenduo Bertrand Escaich und Caroline Roque alias Béka (Rummelsdorf) verfasst. Der Comic scheint in einer verschlafenen US-Kleinstadt zu spielen, die an die Welt von Tom Sawyer denken lässt. Doch die dort wohnenden Menschen lassen sich von sowohl nostalgisch als auch futuristisch wirkenden Robotern bedienen.

Erzählt wird die durchaus herzergreifende Geschichte der kleinen Isea, die ein sehr viel besseres Verhältnis zu ihrer Roboter-Nanny Debry hat, als zu ihrer hartherzigen Mutter. Als Debry plötzlich verschwunden ist, verlässt Isea ihr wohlbehütetes Zuhause und stellt fest, dass die Roboter sehr viel menschlicher sind als ihre Schöpfer.

Diesers Album trägt den Untertitel Debry, Cyrano und ich und ist der erste Band einer Trilogie. Doch gerade dadurch, dass die Geschichte eine runde in sich abgeschlossene Angelegenheit ist, wird Vorfreude auf die Fortsetzung geweckt.

Heiner Lünstedt

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