Manu Larcenet: Die Straße

Der erstaunliche Manu Larcenet (Blast) hat wieder zugeschlagen. Der Franzose kann sehr komisch wie in Die Rückkehr aufs Land oder “heiter bis bewölkt“ wie in Der alltägliche Kampf sein. Doch jetzt macht er dort weiter, wo er – basierend auf einem Roman von Philippe Claudel – bei Brodecks Bericht mit altmeisterlicher schwarzweißer Grafik faszinierte und schockierte.

Diesmal adaptierte Larcenet den 2009 mit Viggo Mortensen verfilmten Roman The Road von Cormac McCarthy (No Country for Old Men). Darin geht es um einen Mann, der mit seinem Sohn ein postapokalyptisches Nordamerika in Richtung Küste durchwandert.

Alles was sie besitzen passt in einen Einkaufswagen. Inmitten von Eiseskälte, Aschewolken und zerstörten Städten blickt das Duo immer wieder in menschliche Abgründe, ist  aber lediglich mit einen nur zwei Patronen enthaltenen Revolver bewaffnet.

Thematisch passend garnierte Larcenet seine akribisch ausgeführten Zeichnungen diesmal zusätzlich mit Grautönen und unterstreicht die Handlung gelegentlich durch den Einsatz von Farbe.

Das Resultat verbreitet zwar wenig Hoffnung, kann aber durch seine konsequente und wortkarge Darstellung des immer weniger unwahrscheinlich erscheinenden Untergangs unserer Zivilisation schwer beeindrucken.

Heiner Lünstedt

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