Während der Olympischen Spiele 1936 wird in Berlin der Bruder des japanischen Sportjournalisten Sohei Toge ermordet. Gleichzeitig wird in Kobe eine erwürgte Geisha aufgefunden. An den Händen beider Leichen befinden sich Gipsspuren. Die Morde stehen anscheinend im Zusammenhang mit einem Dokument, das beweist dass Adolf Hitler einen jüdischen Großvater hatte. Sohei Toge ermittelt auf eigene Faust und gerät dadurch in arge Schwierigkeiten.
Neben dieser Haupthandlung erzählt Osamu Tezuka (Astro Boy, Kimba – Der weiße Löwe) über die Freundschaft von zwei blonden deutschstämmigen Jungen, die in Japan leben und beide den Vornamen Adolf haben. Während der eine Adolf jüdische Eltern hat, ist der andere Adolf der Sohn eines Nazi-Karrierediplomaten und einer Japanerin und wird nach Deutschland auf eine Eliteschule der Hitlerjugend geschickt. Dort wird seine Freundschaft zum anderen Adolf auf die Probe gestellt und er trifft auch noch auf den dritten Adolf.
Orientiert an tatsächlichen Begebenheiten, aber trotz eingefügter Zeittafeln nie trocken, erzählt der Altmeister des Mangas 1988 eine spannende Geschichte, die in ihrer packenden Mischung aus persönlichen Schicksalen und historischen Großereignissen an Herman Wouks Feuersturm-Romane erinnert. Der Manga geht dabei verantwortungsvoll mit der Materie um. Ähnlich wie Keiji Nakazawa Serie Barfuss durch Hiroshima arbeitet Tezuka die unverantwortliche japanische Politik der 30er-Jahre auf, die das Land an der Seite des nationalsozialistischen Deutschlands schließlich in den Zweiten Weltkrieg führte.
Nachdem die Serie bereits sehr erfolgreich in den USA veröffentlicht wurde, erschien Adolf bei uns erst 2005 mit einer Verspätung von über 20 Jahren in westlicher Leserichtung. Aktuell startete Carlsen eine Neuausgabe in drei Bänden.
Heiner Lünstedt
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