Vorbilder*innen – Feminismus in Comic und Illustration

Eine Ausstellung des Internationalen Comic-Salons Erlangen

Vorbilder*innen - Feminismus in Comic und Illustration

Berlin
24. Juni 2021 – 10. Oktober 2021
Museum für Kommunikation Berlin

Schwarzenbach an der Saale
29. Oktober 2021 – 24. April 2022
Erika-Fuchs-Haus Museum für Comic Sprachkunst

Erlangen
16. Juni 2022 – 19. Juni 2022
20. Internationaler Comic-Salon Erlangen

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden

Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und der französische Generalkonsul Pierre Lanapats sprachen zur Eröffnung der Ausstellung am 27.05.2021 im Institut français München ein Grußwort.

Vorbilder*innen - Feminismus in Comic und Illustration
Superheroines © Helena Janecic

Der Feminismus ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Spätestens seit #metoo ist dieser Satz zum Gemeinplatz geworden. Sichtbar wird sein Einfluss vor allem an Gesetzesänderungen, vielfältigeren Rollenbildern und neuen sozialen Bewegungen. Die Comic-Szene zeigt diese Veränderungen wie unter dem Brennglas: Während die große Mehrheit der Zeichner*innen und Leser*innen bis Ende der 1990er-Jahre männlich war, sind Frauen mittlerweile auf allen Ebenen präsent. Sie gewinnen wichtige Preise, veröffentlichen Bestseller, leiten Verlage und dominieren je nach Veranstaltungsthema das Publikum. Fragt man aber nach einflussreichen Zeichnerinnen, werden meist junge Künstlerinnen oder Zeitgenossinnen genannt. Der prägende Einfluss, den Frauen von Beginn an auf die Entwicklung des Mediums hatten, scheint selbst Expert*innen nicht immer bewusst.

Naoko Takeuchi © Natalia Batista
Naoko Takeuchi © Natalia Batista

Wie kommt es, dass Comic-Zeichner der 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahre zu Ehren gelangt sind, während Frauen in dieser Ahnengalerie selten auftauchen? Welche Auswirkungen hat es, wenn Vorbilder größtenteils männlich sind? Und: Was bedeutet eigentlich Feminismus im Comic? Die Ausstellung befasst sich mit Vorbildern und wie sie installiert werden. In acht Themenbereichen werden 30 Künstler*innen vorgestellt, die das Thema „Vorbilder*innen“ auf unterschiedliche Weise aufgreifen.

Heldinnenreise © Barbara Yelin
Heldinnenreise © Barbara Yelin

Im Bereich „Autobiografie“ stellen Zeichnerinnen ihr eigenes Leben mit all seinen Widersprüchen, Verletzungen und Ängsten dar. In „Biografien“ schenken sie inspirierenden Frauen der Vergangenheit ihre Aufmerksamkeit und unterstreichen deren Vorbildwirkung. Auch gegenseitig sind sie sich ein Vorbild und bestärken einander in „Girls‘ Clubs“, die ökonomische und politische Vorteile bieten. Im Bereich „Gender Reverse“ werden stereotype Geschlechterrollen als falsche Vorbilder entlarvt und Genderklischees dekonstruiert. Unter dem Motto „Body & Sex Positive“ wehren Künstlerinnen sich dagegen, den weiblichen Körper mit Scham zu belegen und zeichnen positive Körperbilder. „Wissen & Historie“ will Schluss machen mit Wissenslücken über Weiblichkeit und die feministische Bewegung. „Aktivistinnen & Anarchas“ begreifen Feminismus als Teil eines umfassenderen Projekts – sei es ein politisches oder ein humoristisch-anarchisches. Im Bereich „Strong Female Lead“ schließlich werden inspirierende Frauen gezeigt, die nicht nur Eye Candy sind.

Vorbilder*innen - Feminismus in Comic und Illustration

Gezeigt weden Werke von Pénélope Bagieu, Natalia Batista, Alison Bechdel, Gabrielle Bell, Tracy Chahwan, Karolina Chyzewska, Aminder Dhaliwal, Sheree Domingo, Julie Doucet, Anke Feuchtenberger, Aisha Franz, Lisa Frühbeis, Jul Gordon, Pia Guerra, Helena Janečić, Katja Klengel, Ilki Kocer, Ulli Lust, Rutu Modan, Diane Obomsawin, Katharina Röser, Rokudenashiko, Posy Simmonds, Liv Strömquist, Burcu Türker, Judith Vanistendael, Brian K. Vaughan, Birgit Weyhe, Stephanie Wunderlich und Barbara Yelin.

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