Benni Bärenstark – Gesamtausgabe 2

Neben den immer noch omnipräsenten Schlümpfen und den mittelalterlichen Abenteuern von Johann und Pfiffikus gehört auch Benni Bärenstark zu den liebenswerten Comicschöpfungen von Pierre Culliford alias Peyo. Daher ist es großartig, dass Peyos deutscher Verlag toonfish eine Gesamtausgabe mit den Erlebnissen des bärenstarken kleinen Jungen veröffentlicht.

Band 2 enthält wieder drei Alben und beginnt gleich mit einem Highlight der Serie. Abenteuer mit Onkel Hubert wurde 1968 von Februar bis August im Magazin Spirou veröffentlicht und erschien ein Jahr später als Album. Erzählt wird, wie Benni ein paar sorglose Urlaubstage bei seinem Onkel verbringen möchte, doch plötzlich mittenhinein in ein turbulentes Abenteuer gerät.

Onkel Hubert arbeitet für die Regierung als G.O.R.I.L.L.A. (= „Gefahrschutz-Offizier in Risikoreichen Internationalen Leib-und-Leben-Angelegenheiten“) und soll den Finanzminister von Dünkelstein beim Transport von Druckplatten für Geldnoten eskortieren. Doch finstere Gestalten würden gerne ihr eigenes Geld drucken.

Besonders gefährlich ist eine gewisse Gisela, die sich als Putzfrau tarnt und über einen auch als Fluggerät tauglichen Staubsauger verfügt. François Walthéry, der alle drei in diesem Sammelband enthaltenen Abenteuer zeichnete, startete zeitgleich seine Serie Natascha und Gisela hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Stewardess.

Abenteuer mit Onkel Hubert ist eine perfekte Mischung aus Action und Humor. Als Running Gag versucht Benni seinen Onkel immer wieder vergeblich davon zu überzeugen, dass er Superkräfte hat. Das Album unterhält immer noch bestens über die volle Länge von 64 Seiten, was bei den beiden nächsten Comics leider nur noch bedingt der Fall ist.

Circus Bodoni fängt sehr liebenswert und äußerst vielversprechend an. Erzählt wird von einem kleinen Wanderzirkus, der große Probleme damit hat, sich gegen die Konkurrenz des Fernsehens zu behaupten. Benni versucht zunächst seine Freunde davon zu überzeugen, den Zirkus zu besuchen. Als das nicht klappt, stellt er sich selbst als Attraktion zur Verfügung…

Die 1969 von Peyo und Gos alias Roland Goossens geschriebene Geschichte will nicht so recht zur bisherigen Ausrichtung der Serie passen, die ihren Reiz daraus bezog, dass niemand mitbekommt, wenn der kleine Benni seine Heldentaten verrichtet. Ähnlich sieht es auch bei beim nächsten Album Lady Alberta aus, in der es innerhalb einer unübersichtlichen Krimihandlung zu einer Wiederbegegnung mit der Roboter-Lady Madame Albertine kommt.

Für den zweiten Band der Gesamtausgabe spricht, dass es in der ausführlichen und reich bebilderten Einführung von Patrick Gaumer auch angesprochen wird, wenn ein Album einmal nicht so gut gelungen ist.

Heiner Lünstedt

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