Bevor David Finchers The Killer mit Michael Fassbender in die Kinos kommt und dann bei Netflix online geht, soll noch darauf hingewiesen werden, dass der Film auf einer bemerkenswerten Comicserie basiert. Der Autor von Der Killer ist Matz (Alexis Nolent), dessen Comic Blei im Schädel bereits von Walter Hill als Shootout – Keine Gnade mit Sylvester Stallone und Jason Momoa verfilmt wurde.
Die aus vierzehn Alben bestehende Comicserie Der Killer startete 2013. Die Hauptfigur bleibt namenlos, heißt die Leserinnen und Leser jedoch ganz herzlich in seiner Gedankenwelt willkommen. Recht schnell hat er uns davon überzeugt, dass er als Auftragskiller den besten Job der Welt hat. Nur sehr gelegentlich krümmt er mal einen Finger, ansonsten liegt er auf der Lauer oder ruht sich vom letzten Job aus.
Dank der faszinierenden Zeichnungen von Luc Jacamon ist es schwer faszinierend dem Killer beim Denken und Töten zuzusehen. Der Killer meidet Kontakt zu seinen Mitmenschen, doch irgendwie bleibt nach und nach bei ihm doch eine kleine Ersatzfamilie hängen, bestehend aus seiner (ebenfalls namenslosen) venezolanischen Freunden, dem charismatischen Drogendealer Mariano und dem desillusionierten Polizisten Antoine. Zu seinem eigenen Entsetzen stellt der Killer fest, dass ihm diese Menschen alles andere als gleichgültig sind…
Bei Schreiber & Leser sind drei schön aufgemachte Hardcoverbände mit dem kompletten Killer erschienen. Neben Lesebändchen ist auch interessantes Bonusmaterial enthalten. Die Serie ist großartiges Lesefutter, das auch Manga- und Kinofreunde ansprechen dürfte. Der Killer lädt zum Binge-Reading ein, das allerding manchmal etwas abgebremst wird durch die zum Verweilen einladenden großartigen Bilder von Jacamon.
Ebenfalls bei Schreiber & Leser erschienen ist die Fortsetzungsserie Der Killer – Secret Agenda, bei dem die Hauptfigur “nicht ganz im gegenseitigen Einvernehmen“ für den französischen Auslandsgeheimdienst tätig ist.
Heiner Lünstedt
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