MADige Zeiten: Eine satirische Autobiografie

Der Zeichner Ivica Astalos sorgte ab 1975 zusammen mit Chefredakteur Herbert Feuerstein dafür, dass das sich die deutsche Ausgabe des Satiremagazin MAD zeitweilig besser verkaufte als die Originalversion in den USA. Doch mittlerweile wurde MAD sowohl in den USA als auch bei uns eingestellt.

Doch der 1954 in Kroatien geborene Astalos machte im Eigenverlag voller Elan weiter. Dort hat er bereits einige Bände mit unveröffentlichten MAD-Beiträgen herausgebracht. Ebenfalls selbst verlegt hat er seine Zarenthron Geschichten, bei denen es sich um ebenso bitterböse wie treffsicheren Cartoons über den wahnsinnigen Putin und dessen lupenreinen Steigbügelhalter Schröder handelt.
2023 veröffentlichte Astalos unter dem Titel …Going Mad! eine Autobiografie in Cartoon-Form. In seinem bewährten MAD-Stil – angeblich wollte Feuerstein von ihm etwas, das “gut gemeint, aber unsicher im Strich“ ist – gelang Astalos das Kunststück, nicht nur alle wichtigen Stationen seines Lebens zu thematisieren, sondern diesen auch noch gelungene Gags abzutrotzen.

Wir sind dabei wie Astalos fast Fix-und-Foxi-Zeichner geworden wäre, wenn Rolf Kauka nicht seinen Verlag verkauft hätte und in die USA abgedampft wäre. Wir erleben, wie Astalos den seinerzeit auch als Erotik-Verleger tätigen Feuerstein kennenlernte. Es sind intime Details über ihre Zusammenarbeit zu erfahren, die regelmäßig in Frühjahrsdepressionen mit Selbstmordplänen gipfelte.

Sehr kleinformatig zum Abdruck kommen dabei auch Arbeitsproben aus allen Schaffensphasen von Astalos, der nicht nur für MAD einige Folgen von Spion & Spion zeichnete, sondern auch Entwürfe zu den Titelbildern von 150 Ausgaben von Micky Maus und den Lustigen Taschenbüchern anfertigte.
Die Autobiografie von I. Astalos kann hier direkt beim Erzeuger bestellt werden, auf Wunsch auch mit einer schönen Zeichnung wie dieser hier. Das Buch ist aber auch bei Splitter unter dem Titel MADige Zeiten: Eine satirische Autobiografie als ein um vier Seiten ergänzter doppelt so großer Hardcoverband erschienen.

Heiner Lünstedt

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I. Astalos: Knüppeldick

Nach der Veröffentlichung von MADe in Farbe waren kaum zwei Wochen vergangen, da brachte Ivica Astalos schon sein nächstes Buch heraus. Eigentlich sollte Knüppeldick erst zum Comic Salon in Erlangen erscheinen. Doch “ausgelöst durch die aktuellen Ereignisse“ hat er seine Zusammenstellung mit Comics und Cartoons gegen Neonazis so schnell wie möglich herausgebracht.

Der in erster Linie durch seine köstlichen Märchenparodien aus MAD bekannte I. Astalos dokumentiert in Knüppeldick seinen “über 40 Jahre andauernden satirischen Kampf gegen Rechte“. Bei der Lektüre des im Eigenverlag herausgebrachten Buchs sollte berücksichtigt werden, dass die darin enthaltenen Beiträge zwischen 1975 bis 2018 in der deutschen Ausgabe des Satiremagazins MAD veröffentlicht wurden.

Sehr oft setzten sich die Cartoons daher mit rechtsradikalen glatzköpfigen Hooligans auseinander, die als ebenso brutal wie dumm dargestellt werden. 1975 und auch 2018 war noch nicht abzusehen, dass mittlerweile erschreckend viele Bundesbürger anscheinend kein Problem damit haben, eine eindeutig rechtsradikale Partei zu wählen.

Daher richtete sich die Satire von Astalos seinerzeit nur sehr selten gegen AFD-Politiker, die den Eindruck erwecken wollen, zur bürgerlichen Mitte zu gehören. Doch auf alle Fälle belegt dieser Band, dass das mittlerweile leider eingestellte MAD-Magazin dank Astalos immer wieder eindeutig Stellung gegen Rechtsextremismus bezogen hat.

Auch die im letzten Teil des Buchs veröffentlichten Cartoons haben schon einige Jahre auf dem Buckel. Hier überrascht, wie aktuell die Satire gegen den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wirkt. Dass dieser und seine Wähler scheinbar nicht zu bremsen sind, ist zwar immer noch komisch, allerdings immer weniger witzig.

Knüppeldick, sowie die anderen Werke von Astalos, können hier direkt beim Erzeuger bestellt werden. Wer sich auf diese Rezension beruft, dem zeichnet I. Astalos ein ähnlich schönes Bild wie das Obenstehende in das Buch.

Heiner Lünstedt

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I. Astalos: MADe in Farbe

Zu den bekanntesten Werken von Ivica Astalos gehören seine schrägen Märchenparodien, die oft die Rückseite der deutschen Ausgabe des Satiremagazins MAD zierten. Nach einer komplett neugezeichneten Ausgabe seines Klassiker Das MAD-Buch der Technik, veröffentlichte  er im November 2023 – ebenfalls im Eigenverlag – eine nahezu unveränderte Neuausgabe des 1982 erschienenen MAD-Buch der Märchen, wie sie keiner kennt. Diesmal musste er nicht nochmal zeichnen, da sich alle Originale in seinem Besitz befinden.

Anschließend wollte der mittlerweile 70-jährige Astalos nach neun selbstverlegten A5-Büchern eigentlich keine weiteren MAD-Nachdrucke herausbringen, denn “die Arbeit macht zwar Spaß“, ist finanziell jedoch „nicht gerade erfolgreich“. Doch, oh Wunder, kaum war das neue Jahr angebrochen, da erschien unter dem Titel MADe in Farbe ein neues, diesmal kunterbuntes Paperback von I. Astalos

Auf Wunsch seiner Fans macht Astalos doch noch weiter und auch für MADe in Germany konnte er auf bereits bestehende Zeichnungen zurückgreifen, “da wir in den Neunzigern ein Buch mit Märchen machen wollten und ich da einiges neu gezeichnet habe. Aus dem Projekt wurde damals nichts.“ Auf den ersten 88 der 120 Seite von MADe in Germany sind neu kolorierte Versionen jener märchenhaften Farbseiten zu bestaunen, die in den Jahren 1975 bis 1995 im Deutschen MAD veröffentlicht wurden.

Außerdem enthält das Buch u. a. noch nicht minder komische Beiträge aus der Rubrik “Sternstunden der Menschheit – Was wirklich geschah“, Hinzu kommt die legendäre, altmeisterlich auf die Leinwand gezauberte Werbeparodie “Der Tag kommt, Johnnie Wackler geht“ und ein Gemälde mit Alfred E. Neumann als Superman. Beides belegt, dass Astalos nicht nur in jenem wiedererkennbaren Stil zeichnen konnte, den MAD-Chefredakteur Herbert Feuerstein mit den Worten “gut gemeint, aber unsicher im Strich“ bei ihm bestellt hatte.

Das nächste Astalos-Buch ist bereits in der Mache: “Aus aktuellem Anlass folgt in Kürze was zu Neonazi“. Das wird sicher alles andere als märchenhaft, doch bereits in seinem selbstverlegten Band Zarenthron Geschichten bewies er sich als Meister Madiger Satire. Seine ebenso bitterbösen wie treffsicheren Cartoons beschäftigen sich mit dem blutigen Wahnsinn, den Putin in der die Ukraine anrichtet und mit dessen lupenreinen Steigbügelhalter Schröder.

MADe in Farbe mit den zeitlosen farbigen Märchen-Klassikern, sowie die anderen Werke von Astalos, können hier direkt beim Erzeuger bestellt werden. Wer sich auf diese Rezension beruft, dem zeichnet I. Astalos ein ähnlich schönes Bildchen wie das Obenstehende in das Buch.

Heiner Lünstedt

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I. Astalos: Märchen, wie seine keiner kennt

Zu den bekanntesten Werken von Ivica Astalos gehören seine schrägen Märchenparodien, die oft die Rückseite der deutschen Ausgabe des Satiremagazins MAD zierten. Astalos brachte bereits eine komplett neugezeichnete Ausgabe seines Klassiker, Das MAD-Buch der Technik, im Eigenverlag heraus. Anschließend nahm er sich sein 1982 erschienenes MAD-Buch der Märchen wie sie keiner kennt vor. Dieses Buch musste er nicht nochmal zeichnen, da sich alle Originale in seinem Besitz befinden.

Dennoch nahm er Änderungen vor. Auch diesmal ließ er auf dem Titelbild den MAD-Schriftzug weg und pries das Taschenbuch stattdessen als MADIGE SATIRE an. Den Alfred E. Neumann auf dem Cover der Erstausgabe ersetzte er durch eine Eigenkarikatur.

Die vierzig Jahre alten Gags, die sich über die bereits damals alles andere als märchenhafte Gegenwart lustig machten, zünden immer noch. Nur in einem Beitrag zum Kapitel “Märchen, die gar keine sein dürften“ musste Astalos seinen Humor nachjustieren.

“Das Märchen von der fairen Wehrdienst-Kommission“ erschien nicht mehr zeitgemäß, da es hierzulande (zurzeit?) nicht mehr erforderlich ist, bei Bedarf den Dienst an der Waffe zu verweigern.

Stattdessen erfand Astalos “Das Märchen von der fairen DSDS-Jury“, die aus “kompetenten, netten und fairen Menschen bestand“, die die Kandidaten nach ihrer Stimme bewerten und “keine gemeinen Kommentare“ abgeben.

Erschreckend aktuell ist ein unverändert aus dem MAD-Taschenbuch von 1982 übernommener Beitrag aus dem Kapitel “Berühmte Worte, die sich hinterher als Märchen entpuppten…“ In diesem Cartoon sprach Moses nach Überwindung des Roten Meeres zu den Juden: “Hier wird unser Volk für alle Zukunft sicher und in Frieden leben!“

Dieses zeitlose Klassiker, sowie die anderen Werke von Astalos können hier direkt beim Erzeuger bestellt werden. Wer sich auf diese Rezension beruft, dem zeichnet I. Astalos ein ähnlich schönes Bildchen wie das Obenstehende in das Büchlein.

Heiner Lünstedt

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I. Astalos: Buch der Technik

Ab 1975 arbeitete Ivica Astalos regelmäßig als Texter, Ideenautor und Zeichner für die seinerzeit von Herbert Feuerstein gelenkte deutsche Ausgabe des US-Satiremagazins MAD. Neben eigenen Arbeiten zeichnete Astalos auch circa 10 Seiten der Serie Spion & Spion.

Cover der neuen Ausgabe von 2023

Astalos blieb bei MAD an Bord, auch nachdem Feuerstein 1991 bei MAD aufhörte und das Magazin 1998 neu gestartet wurde. Seine in einem lässigen Stil zu Papier gebrachten Beiträge erschienen auch in Schweden, Norwegen, Ungarn und Chile. Sie wurden auch in vier Taschenbüchern veröffentlicht.

Nachdem MAD sein Erscheinen eingestellt hat, machte Astalos einfach im Eigenverlag weiter und stellte Paperbacks mit den Highlights aus seinen MAD-Schaffensphasen zusammen.

2022 veröffentlichte I. Astalos aus gegebenem traurigem Anlass unter dem Titel Zarenthron Geschichten einen Band mit Madiger Satire. Die ebenso bitterbösen wie treffsicheren Cartoons beschäftigen sich mit dem Wahnsinn, den Putin auf die Ukraine losgelassen hat.

Mit Going Mad! hat Astalos außerdem eine Autobiografie in Cartoon-Form veröffentlicht. In seinem bewährten MAD-Stil – angeblich wollte Feuerstein von ihm etwas, das “gut gemeint, aber unsicher im Strich“ ist – gelingt Astalos das Kunststück, nicht nur alle wichtigen Stationen seines Lebens zu thematisieren, sondern diesen auch noch gelungene Gags abzutrotzen.

Aktuell präsentiert Astalos eine Neuauflage des 1979 veröffentlichten MAD Buch der Technik. Das Taschenbuch trägt jetzt den Titel Buch der Technik und auf dem Titelbild fehlt der MAD-Schriftzug und die Visage von Alfred E. Neuwald, die Astalos durch seinen eigenen Kopf ersetzt hat.

Alte Version

Auch die Comicseiten haben einen etwas anderen, cleaneren Look. Astalos meint dazu: „Ich musste alles neu zeichnen, die Originale waren in der Litho verschwunden, wurden wohl vernichtet. Feuerstein hat immer darauf geachtet, dass wir die Originale zurückbekommen, aber da war er machtlos. Und für so was gab es auch keine Entschädigung…“

Neue Version

Doch inhaltlich ist alles beim Alten geblieben. Im Stile seines großen Vorbilds Al Jaffee bietet Astalos irrwitzige Basteleien, um dem Wahnsinn des Alltags etwas entgegensetzen zu können, sowie etliche Vorschläge für kluge Antworten auf dumme Fragen.

So ist der Arzt im Krankenhaus jetzt bestens gewappnet, wenn der Patient fragt: “Benutzen Sie dieses Gerät, um mich am Leben zu erhalten?“ Er könnte antworten; “Nein – wir benutzen es, um ihre genauen Kosten als Privatpatient zu errechnen!“ oder an besonders stressigen Tagen: “Nein – wir benutzen es, um zu messen, wie groß Ihr Sarg werden muss!“

Dieses hilfreiche Taschenbuch, sowie die anderen Werke von Astalos können hier direkt beim Erzeuger bestellt werden. Wer sich auf diese Rezension beruft, dem zeichnet I. Astalos ein ähnlich schönes Bildchen wie das obenstehende in das Büchlein.

Heiner Lünstedt

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MAD-Vernissage

Am 11.05.2017 fand im Valentin-Karlstadt-Musäum die Vernissage der Ausstellung 50 Jahre Deutsches MAD statt.

MAD-Vernissage

Gezeigt werden Original-Werke von fast allen wichtigen MAD-Zeichnern, wie Don Martin, Sergio Aragonés, Mort Drucker oder auch die legendären Gemälde von Rolf Trautmann, auf denen Alfred E. Neumann als historische Figuren wie Karl Marx oder König Ludwig von Bayern zu sehen ist.

MAD-Vernissage

Direktorin Sabine Rinberger begrüßte die Gäste.

MAD-Vernissage

Comicfestival-Leiter Heiner Lünstedt stellte die anwesenden MAD-Zeichner vor.

MAD-Vernissage

Eigens aus New York war Tom Bunk angereist, der auch ein spektakuläres Plakat für die Ausstellung geschaffen hatte.

MAD-Vernissage

Seit 1974 arbeitet I. Astalos für das „vernünftigste Magazin der Welt“ und dessen Chef-Redakteur Herbert Feuerstein.

MAD-Vernissage

Dieter Stein zeichnete ab 1982 sechs Jahre für das DEUTSCHE MAD. Seine Spezialität waren Parodien auf Filme und TV-Serien. So verarschte er im Laufe der Jahre etwa Derrick, Lindenstraße, Eis am Stiel, Schimanski oder Die unendliche Geschichte.

MAD-Vernissage

Im Turmstüberl ging die Feier dann weiter.

MAD-Vernissage

Die Presse-Resonanz war gewaltig.

 

 

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